grenzenlos. der p.ostcast

ManuEla Ritz & Flor.ian Fischer
Die Abwandlung des Wortes Podcast ist in diesem p.ostcast Programm. Allerdings erklären wir - ManuEla Ritz und Flor.ian Fischer - weder die DDR, noch wiederholen wir die oft gestellte Frage: Was ist nur los mit dem Osten? Wir – zwei bekennende Ossis – fragen: Was ist los zwischen Ost- und Westdeutschland und fügen dem Diskurs eine Dimension, ein Wort hinzu, das bisher noch kaum ausgesprochen wurde. Bereits 2015 stellten wir zaghaft und nur im stillen Kämmerlein kleinlaut die Frage, ob das, was zwischen Ost- und Westdeutschland abläuft, ein Diskriminierungsverhältnis ist. Nun, fast 10 Jahre später und 35 Jahre nach der sogenannten Wi(e)dervereinigung beantworten wir diese Frage selbstbewusst und laut mit: Ja! In unserem p.ostcast legen wir dar, wie wir zu dieser Antwort kommen, führen sozusagen den Beweis. 

Miteinander, mit Gäst*innen aus Ost- und West und gern auch mit euch wollen wir darüber sprechen, was die Schieflagen sind zwischen den zuweilen noch immer so genannten neuen Bundesländern (Wie lange ist eigentlich etwas neu?) und dem Westteil des Landes. Und wer weiß, vielleicht finden wir mäandernd ja sogar Wege aus dem ewigen Teufelskreis von Stereotypisierungen, Schuldzuweisungen, Ignoranz und Abwehr in der Dynamik zwischen Ost und West. Was – unserer Erfahrung nach - auf jeden Fall hilft im Kampf gegen Diskriminierung ist, miteinander zu reden. Persönliche Geschichten zu teilen, damit aus so manchem Gegen- ein Miteinander werden kann.
Herzlich Willkommen bei unserem grenzenlosen p.ostcast!
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Diskutiert mit. Stellt Fragen. Teilt gerne Erlebtes, Gedachtes, Gefühltes mit uns: grenzenlos.podcast@proton.me
Instagram: @p.ostcast

Ein Podcast von ManuEla Ritz und Flor.ian Fischer

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Unser ganz und gar selbst- und handgemachter p.ostcast wurde durch die Unterstützung folgender Menschen zu dem, was er jetzt ist. Wir bedanken uns sehr herzlich bei 
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  • // Isabel Janke für Komposition, Arrangement und das Einspielen des musikalischen Intros 
  • // Andy van Kaa für das Fotoshooting bei Minusgraden und den dabei entstandenen Bildern 
  • // Alex Barta für die graphische Bearbeitung eben jener Fotos und dem so entstandenen p.ostcast-Cover 
  • // der Volkshochschule Berlin Mitte, namentlich bei der Direktorin Manjiri Palicha, für die herzliche Einladung unseren p.ostcast im VHS-eigenen Studio aufzunehmen, und nicht zuletzt bei Kolja Kaspczyk, der uns so sachkundig mit der Technik vertraut gemacht hat. 
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Und nun noch ein paar Worte zu uns Gastgeber*innen:


// ManuEla Ritz wurde in Meißen geboren. Sie war 20 Jahre, als die Mauer zum Einsturz gebracht wurde. Nach Jahren der Anpassung in das durch Westdeutschland geprägte Staatssystem thematisiert sie heute das, was Ost- und Westdeutschland miteinander verbindet und voneinander trennt, als Diskriminierungsverhältnis.
Kein Wunder, arbeitet sie doch schon seit über zwei Jahrzehnten als Teamerin gegen Diskriminierung und seit 5 Jahren als Begleiterin von Institutionen, die machtkritisch und divers aufgestellt arbeiten wollen. In ihrer Eigenschaft als Autorin wurde bisher die Autobiografie "Die Farbe meiner Haut" und in Kooperation mit Simbi Schwarz das geschichtenerzählende Sachbuch "Hinter (auf)geschlossenen Türen. Adultismus und kritisches Erwachsensein" veröffentlicht.


// Flor.ian Fischer ist ein buchstäbliches Wendekind: Im Osten geboren und familiär verankert, im Westen groß geworden, hat er früh gelernt, auf beiden Seiten der (ehemaligen) Mauer mitzuspielen. Heute pflanzt er gerne Samen in ihre Risse, hört den Geschichten zu, die sich Menschen dazu erzählen, und versucht sich einen Reim auf seine eigene zu machen. Er arbeitet als freier Trainer, Prozessbegleiter und Autor zu Diversität & Diskriminierung, koloniale Kontinuitäten, Rassismus & Weißsein sowie zu Männlichkeit(en). Zusammen mit Nenad Čupić ist er Autor des Buches "Die Kontinuität des Genozids" zum deutschen Völkermord an den Herero und Nama im heutigen Namibia.
Da geben wir uns zu Anfang dieser Folge so viel Mühe, im Sinne eines gelungenen Spannungsbogens, den Namen unserer diesmaligen Gesprächsperson nicht sofort auszuplaudern, nur um ihn hier herauszuposaunen
Susan Arndt unterrichtet an der Universität Bayreuth anglophone Literaturen und liefert in dem 2024 erschienenen Buch „Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD“ nicht nur ein kluges Plädoyer gegen diese Partei und ihre Machenschaften, sondern erklärt auch profund, dass, wie und warum das Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland Diskiminierungsmerkmale aufweist.

Wir sprechen darüber, warum Susan glaubt, dass Ostdeutschsein eine Widerstandsidentität ist, und was darunter zu verstehen ist. In unserem Gespräch geht es um die Verantwortung, die im Ostdeutschsein liegt, um die Frage, warum wir Ostdeutschen um das Ostdeutschsein kämpfen müssen und was westdeutsch sozialisierte Menschen stante pede tun können, um der Schieflage zwischen Ost- und Westdeutschland etwas entgegenzusetzen.

In recht persönlichen Episoden, teilt Susan - in Magdeburg geboren und aufgewachsen - wie es war, in der DDR mit Lügen zur Wahrheit erzogen werden zu sollen und wie eine Geburtstagsparty trotz der unverhofften Grenzöffnung am 09.11.89 nicht doch baden ging. Neben all dem hält in dieser Folge ein musikalisches Element Einzug in unseren p.ostcast, dessen tiefere Sinn sich erschließt, wenn ihr euch dieses kurze Video anschaut:

Sarah Hakenberg - d-Moll absteigend: https://www.youtube.com/watch?v=T_SRMNtNZFw (24.09.2018)


Shownotes oder die Bücher & Personen, die wir erwähnen:
  • // Susan Arndt: "Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD. Eine Intervention." C.H.Beck. 2024. 
  • // Dirk Oschmann: "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung: Wie die Konstruktion des Ostens unsere Gesellschaft spaltet". 2023.

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